Geschichtliches

Der Name Tablat beruht auf dem lateinischen „tabulatum“, das im Spätlatein einen klösterlichen Kornspeicher bezeichnete. Tablat war einst nur Name eines einzelnen Hofes (siehe Fotogalerie: Geschichte) und kommt schon 1255 als „Tablat“ und 1272 als „Tabelat“ vor. Später erhielt dann das ganze Gebiet östlich der Stadt St. Gallen diese Bezeichnung. – Hier  hatte das Stift St. Gallen seit alten Zeiten die Grundherrschaft inne. Tablat gehörte zur Reichsvogtei Wittenbach, bis es 1459 zu einem eigenen Niedergericht erhoben wurde. – Gerichtsort war St. Fiden, wo Abt Ulrich lll. von Eppenstein um 1085 eine Kirche gebaut haben soll und wo 1470 Abt Ulrich Vlll. Rösch ein Gerichtshaus mit Wirtschaft errichten liess. – Nach der endgültigen Trennung von Stift und Stadt St. Gallen 1566 liessen sich in St. Fiden äbtische Beamte, Kaufleute und Handwerker nieder; im 17. Jahrhundert förderten die Äbte das Dorf. Im 18. Jahrhundert entstand, neben grösseren weltlichen Bauten und dem „fürstlichen Garten“ mit Sommerhaus des Fürstabtes westlich des Langen Ackers (Grossacker-Bedahaus), die Kirche zum Herzen Jesu in neuer Pracht (1777-1779). – Das Amts- und Schützenhaus an der Rorschacher Strasse wurde 1766 begonnen. Hier residierte bis 1798 der äbtische Lehenvogt, dann wurde es Verwaltungsgebäude (Bild) des Kantons Säntis, und von 1861 bis 1918 war es Gemeindehaus von Tablat. - Die Politische Gemeinde Tablat entstand 1803, als durch den Beschluss des Kleinen Rates vom 2. Juli „Tablat, Rotmonten und St. Geörgen“ zu einer Gemeinde, mit dem Versammlungsort St. Fiden, zusammengefasst wurden. – Laut Gesetz „Über die Eintheilung des Kanton in Ortsgemeinden“ von 1833 bildete „Tablat , mit Inbegriff des ehemaligen Stiftseinfangs“ die Ortsgemeinde gleichen Namens. – Die Politische Gemeinde Tablat bestand also, wie in Artikel 42 der Verfassung des Kantons St, Gallen von 1831 vorgesehen ist, „aus mehreren Ortsgemeinden“, nämlich aus Tablat und Rotmonten. So hatte sie Bestand, bis zur Stadtvereinigung von 1918, als die Politischen Gemeinden St. Gallen, Tablat und Straubenzell zur einen Gemeinde St. Gallen verschmolzen wurden – wobei die vier Ortsgemeinden weiterhin bestehen blieben.

Tablat
St. Fiden, Krontal, Neudorf, Buchental, Espenmoos, Langgasse, Heiligkreuz, Stephanshorn, Zil, Guggeien, Achslen, Kapf, Stuelegg, St. Georgen, Stiftseinfang mit Kathedrale und Pfalz.

Wappen
Dasjenige des fürstäbtischen Landhofmeisteramtes nach Beschlüssen von 1917 und 1979: In Silber ein schwarzer Adler mit roter Bewehrung, im Herzschild auf Gold ein aufrechter schwarzer Bär mit roter Zunge, einen silbernen Balken tragend. Neu gezeichnet 1978 von Willi Baus, St. Gallen.